15. Januar 2025 · Kommentare deaktiviert für Neues Jahr – neues Glück · Kategorien: Meinung, UCMH, Wirtschaft · Tags: , ,
Morgenspaziergang bei minus 7 Grad

Beim Hundespaziergang mit morgendlichen, kalten -7 Grad kommen einem so manche Gedanken.

Gerade hatte ich noch gelesen, welche abstrusen Gedanken in den Köpfen vieler Mächtigen dieser Welt herumschwirren und ich fühle mich veranlasst, die vor vielen Jahren geäußerten Bemerkungen meines Vaters, dass „die Menschen spinnen“ zu wiederholen, da landen meine Gedanken bei der Erkenntnis, dass immer schon die „Alten“ nicht mehr mit dem „Neuen“ zurecht gekommen sind. So gab es bei allen Erfindungen des technischen Fortschritts aus Unverständnis und Angst große Sorgen, dass sich die Welt zum Unguten verändern würde und jeder Einzelne unter den Veränderungen leiden werde. Schließlich hat man sich aber im Laufe des Lebens daran gewöhnt, wie Dinge funktionieren und wie man für sich selbst das Beste herausholen kann. Am Ende lernt man aber doch immer wieder mit den neuen Dingen zu leben.

Für uns alle ist die Ausbreitung von KI in allen Lebensbereichen noch relativ neu und wir müssen lernen, damit umzugehen. Das ist für mich, der vor über 50 Jahren noch auf riesigen Computern das Programmieren mit Lochstreife und -karten gelernt hat, zwar eine Herausforderung, aber auch positiv und bringt neue Erkenntnisse und Möglichkeiten, wie weitere Routineaufgaben Maschinen überlassen werden können und damit unser tägliches Leben interessanter wird. Zwar werde ich selbst kein großer Pionier mehr sein auf diesem Gebiet, aber ich finde Wege und Lösungen, es im positiven Sinne zu nutzen.

Ein wichtiger Aspekt in diesem Fall ist aber, dass es mit der KI und den weltweit verbreiteten sog. sozialen Medien möglich ist, Nachrichten zu fälschen und im großen Stil zu verbreiten. Wir können nicht mehr sicher sein, dass das Bild, das uns von Leuten und Dingen vermittelt wird, nur im entferntesten mit der Realität zu tun hat. Dies war bei Textnachrichten schon immer so, aber an Bilder und Filme glaubt man noch, denn sie konnten bisher nur mit großem Aufwand und Professionalität manipuliert werden, ohne dass man die Manipulationen erkannte. Heute kann das jeder machen, egal aus welchen Intentionen.

Das hier gezeigte Beispiel wurde durch aus ChatGPT generiert mit dem Auftrag „Zeige Zwerg auf BMW GS“. Mit den entsprechenden Berechtigungen und Tools, die keine Einschränkungen zur Verwendung echter Bilder von Personen haben, würde dies extrem realistisch sein und könnte ganz andere Dinge suggerieren.

Glücklicherweise durfte ich in einer bei uns kriegslosen Zeit leben im Vertrauen darauf, dass die Politik unser Bestes wollte, denn in einer Demokratie würden die betreffenden Protagonisten ja bei der nächsten Wahl abgestraft werden. Insbesondere hielt man sich wohl im wesentlichen an unsere moralischen Grundregeln, beschrieben im „Grundgesetz„, das vom Verfassungskonvent auf der Herreninsel erarbeitet wurde, am 23. Mai 1949 in Kraft trat und vom seitdem vom Bundesverfassungsgericht überwacht wird.

Nun sind in den mächtigsten Ländern dieser Welt entweder bereits hemmungslose Autokraten an der Macht oder sind gerade auf dem Weg dorthin. Und nicht wenige dieser Machthaber sind amoralische Psychopathen. Hier gelten keine ethischen Regeln mehr, es geht nur um die Macht, egal mit welchen Mitteln und es gibt keine Rücksichten und Hemmungen mehr, diese Macht durch die Verbreitung von falschen Nachrichten und Behauptungen zu erreichen. Genau hier kommen mit und neben den bisherigen Methoden und Medien auch die Mittel der KI ins Spiel, denn gerade die Staatstrolle bestimmter Länder versuchen damit, unsere heute noch funktionierende Demokratie zu unterwandern und eine politische Stimmung zu schaffen, bei der viele Bürger einerseits aus dabei geschürter Angst oder auf der Suche nach eigenem persönlichen Vorteil diesen Propagandisten nachlaufen.

Deshalb befinden wir nach meiner Meinung schon in einem globalen Konflikt, in dem unsere Grundregeln und -rechte aufgebrochen werden sollen. Die Namen der Verantwortlichen muss ich hier nicht nennen, denn sie äußern ja regelmäßig in allen Medien mit Aussagen, die häufig objektiv falsch sind und nur dazu gedacht sind, Hass auf bestimmte Gruppen oder Personen zu schüren. Aber leider ist nicht bei allen manipulierten Nachrichten und Bildern so offensichtlich erkennbar, dass sie keine objektive Wahrheiten enthalten oder aus dubiosen Quellen kommen.

Daher ist es am Ende die wichtigste Aufgabe jedes Einzelnen, durch sorgfältigste Prüfung von Nachrichten, Kommentaren, Berichten, Bildern und Filmen diejenigen zu erkennen und auszusortieren, die nur dazu dienen sollen, dass unsere Welt zu der von Autokraten und einer jubelnden Menge von Kriechern wird, die (am Ende sicher vergeblich) hoffen, irgendwann auch selbst von den Mächtigen profitieren zu können.

Bleiben Sie also besonders kritisch, wenn Sie Texte in oder Bilder oder Filme in allen verfügbaren Medien sehen, bevor diese nicht objektiv belegt und bestätigt werden können.

Prien, im Januar 2025

Duomo Milano - Mailänder Dom

Duomo Milano – Mailänder Dom aus dem 16 Jhd.

Am 2. Oktober ging die italienische Niederlassung eines unserer Kunden in Mailand mit IFS Applications live. Das war nicht das erste Rollout der zusammen mit der Mutterfirma entwickelten „Blueprint“ Lösung in einem anderen Land. Die Professionalität der Kollegen in Mailand war, zusammen mit Kompetenz und Pragmatismus des Kunden-Projektteams, der entscheidende Erfolgsfaktor.

Viel Energie im Projekt kostete aber eine italienische Besonderheit, die organisatorische und kaufmännische Abwicklung aller Prozesse um die sogenannten „Agents“. Dies sind eigentlich Handelsvertreter, die Provisionen aus den durch sie entstandenen Geschäften erhalten. Nun ist das aber nicht so einfach, wie man es in Deutschland oder Österreich kennt, wo die Vertreter prozentuale Provisionen vom Umsatz oder Deckungsbeitrag erhalten.

In Italien wird dies alles angereichert durch abweichende Berechnungsgrundlagen, Einbehalte, Rückstellungen, Abhängigkeiten von Zahlungseingang bzw. besonderen Zahlungsmodalitäten („RIBA“). Zudem verlangt der italienische Gesetzgeber vom Unternehmen die Berechnung und Abwicklung von Sozialversicherungs- und Pensionsansprüchen. All das ist nicht nur berechnungstechnisch kompliziert, sondern führt auch zu beliebig viele Konstellationen, die alle korrekt behandelt werden müssen.

Aber auch in vielen anderen Ländern gibt es ähnliche gesetzliche Anforderungen, die von den Unternehmen gelöst werden müssen, ohne für sie – oder die Gesellschaft – tatsächlichen Mehrwert darzustellen. Allein in Europa sind es grade die südlichen Länder, also auch Spanien und, zuletzt besonders kreativ, Portugal, aber auch die Staaten im Osten, die sich gegenseitig mit besonderen Regeln übertreffen.

Alles in allem verursachen solche lokale Themen für die Unternehmen Aufwände, die in anderen Ländern nicht anfallen, und dadurch verteuern sie Produkte und Dienstleistungen im jeweiligen Land, was natürlich weder dem Geschäftsvolumen noch der Effizienz der Wirtschaft dienlich ist.
Schließlich bedeutet es auch für ERP Anbieter hohe zusätzliche Entwicklungsaufwände, die oft nicht direkt amortisiert werden können. Dabei muss man als international oder sogar global tätiger Anbieter Lösungen für die wichtigsten Länder anbieten, was für die immer stärker international orientierten Kunden einen entscheidenden Faktor bei der Systemauswahl darstellt.

Galeria

Galleria Vittorio Emanuele II – eröffnet 1867

In den meisten Fällen liegt die Ursache für solche Regelungen in der Sorge des Staates, von den Bürgern oder den Unternehmen um Steuer oder andere Abgaben betrogen zu werden. Und zunehmend sind es nicht nur die Länder mit traditionell hohem Potential dafür, sondern auch die klassischen Industrieländer wie z.B. Deutschland, wo die Politiker von solcher Paranoia heimgesucht werden.
Nur so ist es zu erklären, warum man solche unsinnigen Bürokratiemonster gebiert wie die „Gelangensbestätigung“.

Wie schön wäre es, wenn man all die von der Gesellschaft dafür erbrachten Aufwände stattdessen in schöne Dinge investieren würde, wie z.B. solche für die jeweilige Zeit sensationelle Bauwerke, wie den Mailänder Dom (16.Jhd.) oder die Galleria Vittorio Emanuele.

M. Huber, November 2014

29. September 2012 · Kommentare deaktiviert für Abendregatta · Kategorien: Freizeit · Tags:

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Gestern war ganz unerwartet noch schönes Segelwetter und nachdem ich frühzeitig von meinem Geschäftstermin zurück war, nahm ich kurzentschlossen an der letzten Abendregatta dieses Jahres Teil. Zwar mit mäßigem Erfolg, doch mit viel Spaß.

05. Oktober 2011 · Kommentare deaktiviert für Der Sommer ist vorbei · Kategorien: Meinung, Wirtschaft

Ende des SommersNun geht  ein wunderschöner Spätsommer zu Ende, der uns nach einem verregneten Juli doch noch mit Petrus versöhnt hat. Im Westen sieht man schon die ersten Wolken –  Regen und Kälte werden die nächsten Tage bestimmen.

Trotz des zuletzt schönen Wetters begleiten uns seit Wochen die negativen Meldungen aus der Finanzwelt: Griechenland ist pleite, Italien von den Ratingagenturen herabgestuft…

Was bedeutet es denn eigentlich, wenn die Ratingagentur eine Firma (oder ein Land) herabstuft?

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10. August 2011 · Kommentare deaktiviert für Kann man das Sommer nennen? · Kategorien: Meinung

Unwetter, tagelanger Regen, Kälte, Schnee auf den Bergen – ein Sommer, der seinen Namen nicht verdient hat. Ähnlich unwirtlich geht es derzeit auf den Börsen zu. Die USA prallen an die gesetzliche zulässige Schuldengrenze und über Wochen kümmert sich die Börse nicht drum. Aber in dem Moment, wo Moody’s das Rating heruntersetzen (was eh alle erwartet haben), fallen die Kurse plötzlich in den Keller. Bisher glaubte ich, die Börse würde solche Ereignisse vorweg nehmen und wenn sie dann tatsächlich eintreffen, passiert eigentlich nicht mehr viel. Diesmal war es aber anders und man stellt Vermutungen an: Weiterlesen »